Gerda
Es ist Juli, Sommernächte fliegen ohne Hast,
verweilen kurz und schläfrig,
über Dächern und dem frisch gestochenen Torf.
Eine Meute kleiner Jungen
streift ein letztes Mal für diesen Tag
durch das abendlich
nach warmen Kühen duftende Dorf.
Dicke Mütter ziehn die Bengels zeternd
hinter schnell geschlossene Türen,
stoßen liebevoll den Kleinen zum Wassereimer hin,
das Lachen muß ihm wohl vergehn,
er sieht seinen Strullermann im Wasser stehn
und denkt an Gerda.
Durch die Stube drängt ein warmer Duft
von Großmutter und Schmalz und Wurst,
der Vater stinkt und lacht
und kneift die Frau.
Der Kleine läuft zum Vater hin,
ein Kuß mit Bier und Bart
und viel Gefühl,
die Mutter streicht ihm zärtlich durch das Haar.
Sie trägt ihn lachend in sein Bett,
sie küßt ihn, löscht das Licht
und schleißt die Tür.
Er wartet, bleibt ganz still
und steht dann auf,
geht zum Fenster
und macht es auf,
sieht den Markplatz und die Nacht
und spürt den Wind
und sieht Gerda
Tanze, Gerda, tanze,
tanz die ganze Nacht,
brauchst sie nicht zu fürchten,
wir geben schon drauf acht,
daß nicht die Alten kommen,
tanze, Gerda, tanz.
Im Einhorn fängt die Nacht erst an,
da sitzen Melker neben manchen andern,
da steigt die Lotti, wenn sie voll ist, auf den Tisch,
da krachen Stühle,
wenn die Männer viel vom schweren Wein getrunken haben
und klatschen brüllend mit
wenn Lotti sich vergißt.
Da steht der Buckel auf
und sagt, ist Zeit,
die anderen gehen automatisch mit,
sie ziehen geschlossen Arm in Arm
nach draußen auf den Platz,
atmen gierig Wind und ihren Fusel ein
und die Lotti säuselt immer kräftig mit
und sehn auf Gerda.
Tanze, Gerda, tanze,
tanz die ganze Nacht,
brauchst sie nicht zu fürchten,
wir geben schon drauf acht,
daß nicht die Alten kommen,
tanze, Gerda, tanz.
Jetzt ist Nacht, erst richtig Nacht
und der Marktplatz tobt und kracht
und die Gören an den Fenstern brüllen mit.
Der Buckel sitzt au feinem Faß,
die Lotti hängt an seinem Arm
und beide starren auf die Mitte von dem Platz
wo der Sohn des Melkers tanzt,
in seinen Haaren krallt sich Gerda
und beide jagen aus der Menge jetzt heraus,
sie verschwinden im Dunkel der Nacht
und die Menge singt und lacht
und will wie Gerda.
Tanze, Gerda, tanze,
tanz die ganze Nacht,
brauchst sie nicht zu fürchten,
wir geben schon drauf acht,
daß nicht die Alten kommen,
tanze, Gerda, tanz.
Gerda
É julho, as noites de verão voam sem pressa,
param brevemente e sonolentas,
sobre telhados e o turfa recém-cortada.
Uma turma de meninos
passeia mais uma vez por hoje
pelo vilarejo que cheira
a vacas quentes ao entardecer.
Mães gordas puxam os moleques gritando
para trás de portas rapidamente fechadas,
empurram carinhosamente os pequenos em direção ao balde d'água,
a risada deve ter sumido,
ele vê seu pinguelo na água
e pensa em Gerda.
Um aroma quente invade a sala
vindo da avó, da banha e da linguiça,
o pai fede e ri
e belisca a mulher.
O pequeno corre até o pai,
um beijo com cerveja e barba
e muito sentimento,
a mãe acaricia seu cabelo com ternura.
Ela o leva rindo para a cama,
lhe dá um beijo, apaga a luz
e fecha a porta.
Ele espera, fica bem quieto
e então se levanta,
vai até a janela
e a abre,
vê a praça e a noite
e sente o vento
e vê Gerda.
Dance, Gerda, dance,
dance a noite toda,
você não precisa ter medo,
estamos de olho,
para que os mais velhos não venham,
dance, Gerda, dance.
No unicórnio a noite só começa,
ali estão os leiteiros com outros,
a Lotti sobe na mesa quando está cheia,
as cadeiras quebram,
quando os homens beberam muito do vinho pesado
e batem palmas gritando com
a Lotti se esquecendo de si mesma.
O corcunda se levanta
e diz, é hora,
os outros vão automaticamente juntos,
eles saem de braços dados
para fora na praça,
respiram avidamente o vento e seu fumo
e a Lotti sempre canta forte
e olham para Gerda.
Dance, Gerda, dance,
dance a noite toda,
você não precisa ter medo,
estamos de olho,
para que os mais velhos não venham,
dance, Gerda, dance.
Agora é noite, de verdade é noite
e a praça está em festa e barulho
e as crianças nas janelas gritam junto.
O corcunda está em um barril fino,
a Lotti pendurada em seu braço
e ambos encaram o centro da praça
do filho do leiteiro dançando,
os cabelos dele se agarram a Gerda
e ambos saem da multidão agora,
escondem-se na escuridão da noite
e a multidão canta e ri
e quer ser como Gerda.
Dance, Gerda, dance,
dance a noite toda,
você não precisa ter medo,
estamos de olho,
para que os mais velhos não venham,
dance, Gerda, dance.